Schulchronik des KGB
Schlagzeilen aus fast 40 Jahren
(von Reinhart Lux)



604 n.Chr. Gündung dieser ....... äh, nein, das ist ja eine andere Schule
1972 die ersten Schlagzeilen über die Gründung eines kleinen, unbeugsamen Gymnasiums auf dem Lande - Bargteheide? Wo ist das denn??
1973 das KGB zieht ins neue Schulgebäude - Klingel statt Gong, Teppichboden, bunte Wände, Kuhle statt Aula, Flachdach - fertig ist die kleine, liberale Nische
1974 das Schulleben bekommt sein eigenes Gesicht – Reformklima schafft mit Teppichkonferenzen und pädagogischen Kaffeekränzchen eine eingeschworene Schulgemeinschaft
1975 Traditionen entstehen: Pädagogische Konferenzen und Wochenendtagungen, After-Volley-Parties, Weihnachtsbazar, Altennachmittag
1976 Gründung einer GEW-Betriebsgruppe: die Konfliktpädagogen melden sich zu Wort – und stellen die Schulharmonie auf eine harte Probe
1977 sogenannte "Bierabende" der Studienstufe sorgen für Unterhaltung und Popularität der Schule im Kreis, aber auch für Kontroversen – chinesische Wandzeitungen zum Thema: Namensgebung tauchen auf – Schule fährt mit Sonderzug bei brütender Hitze nach Schneverdingen in die Heide
1978 Einführung der alternierenden 5-Tage-Woche - Deutschlehrer muss sich für Lektüre rechtfertigen (Böll, Katharina Blum) - schwitzende Lehrer schwofen mit Schülern und Schülerinnen nächtens im Partykeller
1979 1 Woche Grippeferien und 1 Tag schneefrei - 1. Abitur am KGB – Anti-Abiball als Protest gegen Konventionen - 1. Projektwoche - heftige Konflikte im Kollegium (rechts / links - alt / jung)
1980 Lehrern wird verboten, sich duzen zu lassen - Schullandheimverein und Mufo werden gegründet - Einführung der vollen 5-Tage-Woche scheitert - große Kontroverse
1981 KGB verkommt zur anonymen Massenschule (knapp 1400 Schüle und 93 Lehrer): 8 Klassenräume in Containern auf dem Schulhof - Entfremdung und Cliquenbildung
1982 KGB bekommt neuen Schulaufsichtsbeamten: MR Zank - und in Bonn findet die Kohl-Wende statt - noch bestimmen Langhaarige und Latzhosen das Bild am KGB, aber Richtfest am Gymnasium Eckhorst lässt Wende schon ahnen
1983 1. Asbestsanierung - Projektwoche zur Nazi-Machtergreifung 1933 - Projekttag "Frieden" und Demonstration am KGB zur Nachrüstung – Disziplinierung wird versucht, erfolglos bzw. folgenlos
1984 Verabschiedung von Frau Conrad - Verbot der Verteilung einer Ausgabe der Schülerzeitung "Quarktasche" - KGB verliert berühmten Fußballtrainer: Michael Lorkowski
1985 allmählicher Abbau des Schüler- und Lehrerberges - nächtlicher Einbruch in Schulleiter- und Lehrerzimmer führt zu Schäden und Verlusten
1986 unvorhersehbare Flachdachreparaturen werden durchgeführt - keine Wanderklassen mehr am KGB - TKM- Schulversuch wird beendet
1987 2. Schulausflug nach Schneverdingen (Eisenbahnfahrt wie gehabt, aber diesmal Regen statt Sonnenschein) – rauchende Lehrer bekommen ihr eigenes Lehrerzimmer, kch-kch
1988 Sensation durch konservative Umfaller: volle 5-Tage-Woche wird ohne Diskussion eingeführt - im Dezember beginnt zweite, endgültige Asbestsanierung
1989 kleinere Schülerzahl ermöglicht langersehnte Umbauten und Umnutzung - schwarze Couch im Chefzimmer bei Einbruch beschädigt (Motiv der Täter?)
1990 Eck-Abgang nach Kiel (ST-Überschrift: „Schuleiter verlässt Schule„) - Birnbaum übernimmt kommissarisch - pädagogische Gartenzwerge werden an Lehrer verteilt – Kollegium sucht Standortbestimmung
1991 Hausmeister Andersson geht in Rente, dafür tritt der neue Schulleiter Zielinski seinen Dienst an (Änderungen? Mehr als nur Tee, statt Kaffee!)
1992 pädagogisches Wochenende des Kollegiums (nach 13 Jahren Pause)- Namensgebung der Schule scheitert (wieder mal) - ehemals junges KGB plötzlich würdiger Jubilar (20 J.) - Exkursion nach Rochester
1993 Salbrecht geht als Schulleiter nach Schenefeld - das Lehrerkollegium trifft sich zu Krisensitzungen - auf Konferenzen wird Absurdes Theater aufgeführt
1994 Stimmung auf dem Nullpunkt - Staatssekretär Richter wird nach Schulbesuch am KGB entlassen - Bombendrohung für den 28. Juni um 13:15 entpuppt sich als Abi-Streich
1995 Der nächste Schulleiter verlässt die Schule - diesmal aber nicht nach Kiel, sondern nach Norderstedt - Herr Birnbaum und Frau Hellwig werden pensioniert - Herr Bröcker übernimmt kommissarisch
1996 aus gutem Grund wird diesmal ein ehrlicher Langstreckenläufer aus Ahrensburg als neuer Schulleiter angeworben - der neue Stellvertreter aus Mailand ist studierter Informatiker, der nebenher Mathe + Physik unterrichtet
1997 KGB verliert seine landesweit bekannte, melodiöse, sanfte Schulklingel - man hat mal wieder Lust zu feiern, also wird ein 25jähriges Jubiläum erfunden (die Dietz-Lache beim Sketch: "Busfahrt nach Rochester" bleibt auf dem Videoband für die Ewigkeit erhalten !)
1998 neuer, dezenter Teppichboden rollt langsam in die Schule - GelbGrün, die bisherigen KGB-Farben, erleiden Niederlage – Partnerschaft mit Ngarenanyuki wird gegründet
1999 „böser„ Abitur-Jahrgang ätzt ungefiltert in der Abi-Zeitung, Lehrer boykottieren Entlassungsfeier und Abi-Ball - Entsiegelung und Begrünung des Schulhofes wird verwirklicht (Kunstlehrerin setzt sich unfreiwillig Denkmal)
2000 Bröcker und Reinhardt lassen sich pensionieren, um das jährliche Grünkohl-Essen mit Pensionären zu gründen - Stundenplan wird ab sofort mit Computer gemacht (Toll! Was der alles kann! Dauert nur alles länger als bei Bröcker, merkwürdig!)
2001 KGB bekommt stellenweise rote Türen und verliert dafür stellenweise die Rasterdecke - Stellvertreter Fahrenholz fährt nach Rom, glaubt dort glücklicher werden zu können - Opa Sielk geht auf Rente, und scheint das noch nicht einmal zu bedauern
2002 neues Schulwappen fürs KGB: Gänsekiel bedeutet: Bildung statt Computer - Ahrensburg-Connection durch neuen Stellvertreter weiter verstärkt – KGB hat Schulprogramm, aber immer noch keine „ordentliche„ Schulordnung - 30-Jahr-Feier findet in neuer Sachlichkeit statt – Grö-Trö betröt jetzt die Klönen
2003 erstes Konzert der neuen Bläserklasse mit dicken Backen - mit Frau Behling wird eine charaktervolle, beispielhaft engagierte Kollegin verabschiedet, aber Herr Waldorf macht sofort mit einer 11. Klasse eine Aktion gegen Sextourismus und Stand auf dem Bargteheider Markt in ihren Fußstapfen weiter
2004 Politik AG und Sportfachschaft fahren mal wieder Preise und Ehrungen ein - endlich wieder mehr Jüngere im Kollegium, das heißt für das Kollegium u.a. Betriebsausflug zur Modelleisenbahn und Brauerei in Hamburg
2005 Kollegiums-Grünkohlessen ab jetzt im Utspan statt im Fasanenhof – 16jährige Schüler und –rinnen dürfen nur noch mit Raucherausweis in der Raucherecke rauchen – uns kann nicht mehr die Rasterdecke auf den Kopf fallen – wir sind erleichtert
2006 absolutes Rauch- und Alkoholverbot in der Schule, Herr Ilmberger ist der Herr über die Ausnahmen – wir kooperieren ab jetzt mit der Elite-Uni TU Harburg, d.h. die Habilitationsverfahren unserer Physiklehrer werden jetzt auch zügiger genehmigt
2007 nach Jahren der unordentlichen Buntheit hat das KGB jetzt einfarbige Schul-T-Shirts – Lux entzieht sich mit angeblicher Kur der ach so beliebten Vor-Ferien-Projektwoche - KGB hat endlich Schulregeln! Danke Frau Gröschl!
2008 ältere Kollegen werden zwangsweise flexibilisiert durch eine neue Pausenordnung – nach 36 Jahren ist die Schule zwar weiterhin für alle das KGB, aber man muss sich neuerdings am Telefon merkwürdigerweise mit Kopernikus Gymnastiksaal Bagdad melden (oder wie von unseren King’s School Freunden anzüglich genannt werden: *Copper Knickers Academy)
2009 endlich wird das KGB mal gründlich inspiziert - von Frau Dr. Eva Luation. Jetzt wissen wir endlich, warum unsere Schule in Ordnung ist – Darauf hin wird die Schulevaluation landesweit abgeschafft. Die Lehrer dürfen mit Genehmigung des Landes dafür endlich ihre eigenen Lehrpläne aufstellen, das ist toll
2010 Herr Dr. Ilmberger, Frau Siemer und Herr Lux gehen nach Hause – mit 3 lachenden und 3 weinenden Augen – Herr Hammerich soll zwischenzeitlich übernehmen, aber hat schon am Jahresende heimlich Anzeige im MARKT gesetzt: "Gemütliches Gymnasium am Rand von Hamburg sucht neue Schulleiterin; Bläser-, Bili-, und Tanzania-Interesse erforderlich, Begutachtung erfolgt durch meine Frau." Tja, und schon ist zum 1.2. Frau Menell da!






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