Klassenfahrt in die Sportschule Wentorf
von J.-O. Thews



Dieses Foto von unserer Klasse, das Bernd Schröder schickte,
ruft Erinnerungen und Gedanken hervor, die ich hier zum Besten geben möchte:




»was wir dort erblickten, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren«

Mit uns fuhren Frl. Rathjen und Herr Klippel. Beide Lehrer fand ich ziemlich gut - sie sowieso und ihn bis dahin auch . Frl. Rathjen war ledig (wie der Vorname schon sagt), Herr Klippel war es m.E. nicht. Dass beide sich über die berufliche Seite hinaus näher kannten, war meinem geschulten Auge bisher entgangen.
Als wir ankamen, wurden zunächst die Zimmer zugewiesen. Ich glaube, es waren 3- oder 4-Bett-Zimmer. Wir haben unsere Sachen ausgepackt und wussten erst mal nicht, was wir jetzt machen sollten. Vielleicht könnten wir ja schon mal in der Sporthalle ein wenig kicken? Aber dazu bräuchten wir einen Ball! Also mal Herrn Klippel fragen geh'n. Wo war dessen Zimmer noch mal? Ach ja: am Ende des Flures im ersten Stock eine kleine Treppe hoch. Wir also nix wie hin und angeklopft. Ehrlich gesagt,weiß ich nicht mehr, ob wir ein "Herein" abgewartet oder gleich die Tür aufgemacht hatten, aber was wir dort erblickten, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren: Frl. Rathjen und Herr Klippel waren gerade dabei, die beiden Einzelbetten zu einem großen Doppelbett zusammenzuschieben !

»eine "durch-
gemachte" Nacht, bei der der Rauch der Räucher-
stäbchen ungelogen eine Handbreit dick unter der Decke stand«

Unter diesen Umständen ist es verständlich, dass wir abends und nachts so ziemlich freie Hand hatten, denn unsere Lehrer hatten wohl "Besseres" zu tun, als uns stündlich zu kontrollieren .
Also "geile Klassenfahrt"! Ich erinnere mich besonders an eine "durchgemachte" Nacht, bei der der Rauch der Räucherstäbchen ungelogen eine Handbreit dick unter der Decke stand. Wir haben die ganze Nacht Musik gehört (daher mein Musikwunsch "Hymn" von Barclay James Harvest!) und geredet.
Als die Sonne aufging und wir kaum noch die Augen offenhalten konnten, schlug irgendjemand vor, wir sollten vielleicht am besten einen Spaziergang machen, um mal an die frische Luft zu kommen und so die Müdigkeit zu überwinden. Ich glaube, wir waren am Ende noch 4 oder 5 Leute bei diesem "Ausflug". Raus kamen wir wohl durch die Fenster. Dann sind wir durch den Wald hinunter zum Ort. Dort roch es absolut fantastisch nach frischem Brot. Schnell hatten wir die kleine Bäckerei entdeckt, aus welcher der Duft kam. Plötzlich wurde uns allen bewusst, dass wir inzwischen doch ganz schön Hunger hatten. Eine morgens um 5 Uhr natürlich noch verschlossenen Ladentür hat uns daher nicht davon abgehalten, um das Gebäude herumzugehen und den Eingang zur Backstube ausfindig zu machen, wo man uns tatsächlich ein paar noch dampfende Brötchen verkauft hat. Das waren bis heute die leckersten Brötchen meines Lebens!




Ein zu dieser Geschichte passendes Foto von unserer Rückreise per Fahrrad findet ihr übrigens hier.



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